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MUSEUM JUDENPLATZ
zum mittelalterlichen Judentum
(Außenstelle des Jüdischen Museums Wien)

Ort: A-1010 Wien, Judenplatz 8
Eröffnung: 25. Oktober 2000.
Öffnungszeiten: Sonntag-Freitag von 10 bis 18 Uhr / Donnerstag von 10 bis 20 Uhr.
Internet: http://www.jmw.at
Eintrittspreise: €3,00 (reduzierter Eintritt €1,50). Schulklassen haben freien Eintritt. Kombinationskarten für Jüdisches Museum, Judenplatz und Synagoge sind erhältlich.
Kostenlose Führungen durch das Museum Sonntag 11:30 Uhr und 14:30 Uhr, Dienstag und Donnerstag 17 Uhr. Sonderführungen für Gruppen


Seit dem 25. Oktober 2001 besitzt Wien eines der gelungensten und beziehungsreichsten Mahnmäler zur Schoa. Rachel Whitereads weißer Betonkubus fügt sich gekonnt in den intimen Raum und die architektonischen Achsen des Judenplatzes. Genau darunter wurden die freigelegten und um 1,6m abgesenkten Fundamente der mittelalterlichen Synagoge der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dem oberirdischen Mahnmal und dem unterirdischen Gedenkraum (die Wiener Synagoge wurde 1421 im Zuge eines der brutalsten Judenprogrome des Mittelalters geschleift) wurde auch noch ein kleines Museum mit Infotainment Schwerpunkt zur Seite gestellt. Das gesamte Ensemble wird vom Jüdischen Museum der Stadt Wien (JMW) betrieben. Wie andere jüdische Museen in Österreich und Deutschland hat dieses neue Museum einen „hybriden“ Charakter (zum Begriff siehe Sabine Offe: Ausstellungen, Einstellungen, Entstellungen, S.47). Einerseits ging es bei diesem neuen Museum nämlich darum, „Gedenkarbeit" zu leisten (Karl Albrecht-Weinberger, Direktor des JMW) und einen „zukunftsgerichtete(n) Ort der Besinnung“ zu schaffen (Michael Häupl, Bürgermeister der Stadt Wien), andererseits wurde der Versuch unternommen, die komplexe Materie der Wiener jüdischen Gemeinde im Mittelalter mit modernsten Techniken musealer Vermittlung darzustellen. Das Projektteam für das Museum und das museale Konzept versuchte also unter der Leitung von Reinhard Pohanka (Historisches Museum der Stadt Wien), Gedächtnisort und Infotainment-Museum zu kombinieren. Das stellt an sich bereits ein sehr schwieriges Unterfangen dar und ist in diesem konkreten Fall gescheitert, weil der unterirdische Gedenkort plötzlich nicht mehr als solcher funktioniert und weil die technologisch sehr avancierten IT-Installationen inhaltlich und didaktisch enttäuschen und keineswegs zum Niveau des JMW passen.
 
Rachel Whitereads 7 Meter breites, 10 Meter langes und 3,8 Meter hohes Mahnmal gewann 1996 einen internationalen Architektenwettbewerb. Die Realisierung des Denkmals sollte dann allerdings viereinhalb Jahre auf sich warten lassen. Einerseits wurden am Judenplatz die Überreste der mittelalterlichen Synagoge entdeckt, ein unterirdischer Schauraum und ein kleines Museum andiskutiert und letztlich realisiert, andererseits kam es zwischen AnrainerInnen, Parteipolitik und verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Israelitischen Kultusgemeinde zu langwierigen Auseinandersetzungen um Sinn und genauen Standort des Kubus (für Details siehe Bibliografie).

Der schließlich doch realisierte Entwurf besticht durch seine Ästhetik und seinen Beziehungsreichtum. Das Innere des Kubus ist hermetisch abgeriegelt, ein „Void“, ein unerreichbarer Ort in der Mitte des Judenplatzes, „ein Hohlraum im Herzen der Stadt" (Robert Storr). Verkleidet ist das viele Tonnen schwere Mahnmal mit in Beton gegossenen Büchern, deren Rücken nach innen zeigt, womit sie unidentifizierbar bleiben. Eine geschlossene Flügeltür ohne Türschnallen an der Front des Denkmals erinnert einerseits noch einmal an die Unwiederbringlichkeit des Verlorenen, andererseits ähneln die Türflügel eklatant den ganz normalen Türen tausender Wiener Altbauwohnungen. Das Banale, Vertraute und Alltägliche der eigenen Wohnung tritt einem entgegen und erinnert u.a. an die zigtausenden arisierten Wiener Wohnungen. Die unlesbaren Bücher wiederum können verstanden werden als Hinweis auf die Bedeutung der schriftlichen Überlieferung im Judentum, als Symbol für die unzähligen Bücher des Lebens, die im Dritten Reich ein für allemal geschlossen wurden, oder auch als gedankliche Brücke zur katholischen Inquisition, die mitunter in realen Bibliotheken Bücherrücken zur Wand kehrte. Dass dem Mahnmal gegenüber mit Lessing ein bedeutender deutscher Dichter steht, erhöht noch das Beziehungsgeflecht. Unter dem Mahnmal konnten wie gesagt auch Reste der Synagoge, des Zentrums des mittelalterlichen Wiener Ghettos, freigelegt werden, und zwar mit dem gut erkennbaren Fundament der Bima, der Plattform, von der seinerzeit die Tora gelesen wurde. Schließlich befindet sich am "Haus zum großen Jordan" gegenüber des Mahnmals ein Relief mit der Taufe Christi sowie einer antisemitischen Inschrift, die auf die Wiener Gesera (Vertreibung und Ermordung der Juden 1420/21) verweist. Darauf Bezug nehmend brachte die Erzdiözese Wien 1998 eine Gedenktafel an, welche auf die Rolle der Kirche bei Judenverfolgungen und Antisemitismus im Mittelalter hinweist. Der extreme Beziehungsreichtum des neuen Ensembles am Judenplatz macht diesen zu einem "lieux de memoires" par excellence.
 
Im angrenzenden Misrachi Haus wurden Erdgeschoß und Keller von Jabornegg & Pálffy für das Museum umgestaltet. Die Architekten wählten eine minimalistische Kombination aus Beton, Metall und weißen Wänden, um einen Schauraum zu Whitereads Mahnmal, einen Raum des DÖW (Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstandes) und das Museum zum mittelalterlichen Judentum mit den Synagogenfundamenten zu beherbergen. Die architektonische Lösung ist klar und überzeugend, wobei besonders die Ausleuchtung der fensterlosen Kellerräume hervorragend gelungen ist. Die sehr konzentriert wirkende Architektur möchte offensichtlich die Gedenkkomponente des Ambientes unterstützen. Besonders die hohen, an Panzertüren erinnernden Metalltüren und der lange mit Sichtbeton gestaltete Gang zur Synagoge erinnern dabei allerdings an den Hochsicherheitsbereich einer Bank - eine nicht unproblematische Assoziation für ein jüdisches Museum. Dasselbe Architektenbüro zeichnet auch verantwortlich für die Neugestaltung und Ausleuchtung des Judenplatzes.
 
Geplant wurde das Museum vom Historischen Museum der Stadt Wien unter Hinzuziehung des JMW als zukünftigen Betreibers, des DÖW, des Instituts für die Geschichte der Juden in Österreich und der Software Firma Nofrontiere. Die Leitung der AG hatte Reinhard Pohanka inne. Im Raum des DÖW befinden sich drei Bildschirme, über die Name und Geburtsdatum der Opfer, Zielort der Deportation und - soweit bekannt - das Todesdatum der 65.000 im Holocaust ermordeten österreichischen Opfer des Holocaust abgerufen werden können (derzeit sind ca. 61.000 Namen im System). Museumsorientierung gibt es aber keine und viele BesucherInnen bemerken diesen Raum erst gar nicht. Die Abfrage kann übrigens auch übers Internet getätigt werden (http://www.doew.at/).

Ebenfalls im Erdgeschoß befindet sich der Raum zu Whitereads Mahnmal, in dem einige Entwürfe, Fotos und Objekte zu sehen sind, der aber keine Hintergrundinformationen bietet. Das ist schade, denn gerade hier könnten interessierte BesucherInnen, die nicht im Mahnmal-Decodieren geübt sind, so manche Anregung zu einer Interpretation des weißen Betonkubus erhalten. Auch eine Darstellung der komplexen Entstehungsgeschichte des Denkmals wie sie z.B. im Katalog und auf der Homepage des Jüdischen Museums zu finden sind (http://www.jmw.at/de/pr_judenplatz.html), wäre eine gute Idee gewesen.
 Im Keller befindet sich das eigentliche, lediglich 183 Quadratmeter große Museum (exkl. Synagogenschauraum). Die Hauptproblematik der Museumsreinrichtung bestand darin, dass kaum Objekte zur Geschichte des Wiener Judentums aus der Zeit vor 1421 überliefert sind. Im ersten Raum ist lediglich ein Stadtmodell des mittelalterlichen Wiens mit dem Judenviertel ausgestellt. An den Wänden sind in hebräischen Schriftzeichen Teile des Leket Joscher zu lesen, in dem alltägliche Situationen und Probleme einer mittelalterlichen jüdischen Gemeinde und die Sprüche und Auslegungen des Wiener Neustädter Rabbiners Israel Isserlein (ca. 1390-1460) gesammelt sind. Auf einer Texttafel finden sich die deutschen und englischen Übersetzungen. In einem zweiten Gewölbe sind in einer Vitrine Funde von der Ausgrabung am Judenplatz und einige Faksimile wichtiger mittelalterlicher Dokumente zum Wiener Judentum zu sehen. Bruchstücke jüdischer Grabsteine und ein Modell der Synagoge runden die Kleinausstellung auf der Objektebene ab.
 Zwei sehr aufwendige IT-Installationen ergänzen die Schau. Ein ca. zehnminütiger Videofilm zeigt eine virtuell rekonstruierte Straße im jüdischen Ghetto, eine Schule, eine Wechselstube, ein Spital und die Synagoge. Krähen krächzen im Hintergrund, romantisches Morgenlicht flutet durch das mittelalterliche Gässchen, und New Age Musik begleitet den Film (Rupert Huber nahm 76 mittelalterliche Instrumente auf, "dekonstruierte" sie und sampelte einen neuen Sound). Man vermeint unvermutet in einem Trailer zum kommenden Herbst anlaufenden "Herrn der Ringe" zu sein, in J.R.R. Tolkiens mythischer "Altvordernzeit", nicht aber in einem Museumsfilm zum Mittelalter. Die Ästhetik des Videos erinnert frappant an Fantasy Computerspiele. Die Chance, den Prozess der Rekonstruktion eines vergangenen Zustandes zumindest ansatzweise erlebbar zu machen und damit das historische Bewusstsein der BesucherInnen anzuregen, wurde vertan. Dabei ist der Film animationstechnisch eine Meisterleistung. Das Team der Softwarefirma Nofrontiere schuf für 320 Objekte und Gebäude präzise virtuelle Drahtgittermodelle und definierte für 1050 Oberflächen jeweils ca. 50 Parameter, fügte Lichtquellen in den virtuellen Raum ein und ließ schließlich dreißig vernetzte Hochleistungsrechner ein halbes Jahr lang arbeiten, um die 30.000 für den Film benötigten Einzelbilder zu errechnen. Nur ließ das Projektteam für das museale Konzept den ProgrammiererInnen offenbar auch bei der Definition des zu vermittelnden Geschichtsbildes freie Hand, wobei die extrem naive Erzählweise den Fantasy Charakter des Videos noch unterstützt. Dabei hatte Nofrontiere vorgehabt, "mit modernen Visualisierungstechniken (...) den von den Massenmedien abgestumpften Konsumenten jenes Staunen wiederzugeben, das Museen seit hundert Jahren dem aufmerksamen Besucher zu vermitteln vermochten." Der Film wurde im Rahmen des „Raphael“ Programms und des Projekts „Digitale Rekonstruktion mittelalterlicher Synagogen“ von der EU mitfinanziert und kostete insgesamt rund € 220.000,-.
 
Das selbe Software-Unternehmen realisierte auch vier SIVIT Installationen (Siemens Virtual Touchscreen) zu den Themen "Der Rabbiner", "Lebenszeremonien und Feiertage", "Gemeinde und wirtschaftliche Tätigkeit" und "Die Wiener Gesera". In diesem Fall ging es darum, bei den BesucherInnen "durch die geforderte Interaktion auch eine tiefere emotionale Beziehung" zu schaffen. Im Unterschied zum normalen Touchscreens muss bei SIVIT lediglich ein Finger auf eine bestimmte Stelle einer Projektion deuten, um den entsprechenden Link aufzurufen (automatische Gestenerkennung). Dass das System noch Schwächen in der Benutzerfreundlichkeit aufweist und auch die kabellosen Infrarotkopfhörer noch nicht optimal funktionieren, muss vor dem Hintergrund der Neuheit dieses Produkts gesehen werden. Das Museum am Judenplatz ist das erste, welches diese Technologie in einer Ausstellung verwendet. Unverständlich bleibt aber, warum auch hier die immer wieder unter Beweis gestellte Kompetenz des JMW im Bereich der Vermittlung keinen Niederschlag fand. Was bezwecken Ausstellungsmacher, wenn sie dem Erzähler bei der Darstellung des Sabbat dem Familienvater nach seiner Rückkehr aus der Synagoge folgende Worte in den Mund legen: "Wenn dem Mann Kinder gegeben sind, so segnet er sie nach seiner Rückkehr (...) und preist seine Frau mit den Worten Salomons: Wer eine tüchtige Frau gefunden, die ist köstlicher als die wertvollsten Perlen." Sabine Offe spräche hier von "narrativem Fetischismus" (Offe: Ausstellungen, Einstellungen, Entstellungen, S. 214ff.). Übrigens sitzt die jüdische Familie anschließend zusammen bei einem "Festmahl mit Fisch, Fleisch und Wein, erbaulichen Gesprächen und fröhlichem Gesang."
 
Nicht unproblematisch sind auch die Ausführungen zur Gemeinde. Der Großteil der Darstellung kreist ums Geld. Die Juden werden als "Finanzexperten" nach Wien geholt, und ausführlich werden dann Informationen zu Kreditwesen, Löse- und Bestechungsgeldern, der Zedaka als Sozial- und Lebensversicherung, dem Zinsverbot und dem Wucher geboten. Selbstverständlich sprechen mittelalterliche (Herrschafts)Quellen zum Judentum extrem häufig über diese Themenbereiche, die entsprechenden historischen Inhalte aber einfach unter dem Titel "Gemeinde" den BesucherInnen zu präsentieren, Juden also a priori im Zusammenhang mit Geld darzustellen, wird wohl so mach vorhandenes Vorurteil bestärken. Der Mittelalterhistoriker mag zwar erleichtert aufatmen, wenn zumindest in einem Nebensatz darauf hingewiesen wird, dass es den Juden untersagt war, Zünften anzugehören und ein Handwerk auszuüben, doch kann die Realisierung der Konsequenzen dieses Verbots wohl nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Ähnlich verhält es sich beim Video mit einem kurzen Verweis auf den Besitz von Weingärten durch Juden. Der Hinweis ist zu kurz und beiläufig, um der Mär vom Verbot jüdischen Grundbesitzes wirklich begegnen zu können. Die Mechanismen der Ausgrenzung der Juden im mittelalterlichen Europa werden in der Ausstellung kaum dargestellt, wodurch Kategorien nicht hinterfragt sondern perpetuiert werden und "die Juden" von vornherein als "die anderen" präsentiert werden. Dabei arbeiteten bei den SIVIT-Inhalten die beiden Mittelalterhistoriker Klaus Lohrmann und Martha Keil mit. Nur kommt das differenzierte Geschichtsbild, welches beide vor Augen hatten (s. Perspektiven S. 79-87), nicht rüber. Es ist verständlich, dass nicht alle KuratorInnen und MuseumspädagogInnen des JMW mit Content und Form der Animationen zufrieden sind, wobei festzuhalten ist, dass das JMW in die Planungen miteinbezogen war und durchaus die Möglichkeit bestanden hätte, alternativen Vorstellungen und Ideen Nachdruck zu verleihen.
 
Von den Ausstellungsräumen im Kellergeschoß des Misrachi Hauses führt ein langer Gang zum Schauraum unter dem Judenplatz, in dem die Fundamente der Synagoge zu sehen sind. Der Raum ist sehr schlicht gehalten, und die Texte sind auf das Elementarste beschränkt (Beschriftung von Frauenschul und Bima). In diesem Raum tritt der Gedenkcharakter des Ortes wieder stärker hervor. Leider verlässt so manche/r BesucherIn das Museum, ohne mitbekommen zu haben, dass es die Wiener Gesera gab. Wer nämlich die vierte SIVIT Installation nicht durchgeht, erfährt nichts über die Vertreibung der Juden von 1420/21, über die Aussetzung von hunderten Juden auf ruderlosen Booten in der Donau, über die Konfiskation ihres gesamten Vermögens, die Verbrennung von 100 bis 200 Juden im Süden Wiens und den mutmaßlichen Selbstmord von 80 Männern und Frauen in eben dieser anschließend geschleiften und eingeebneten Synagoge. Es ist nämlich nicht selbstverständlich, dass man sich den Inhalt dieser vierten Videoprojektion aneignet, denn für alle vier SIVIT Terminals zusammen benötigt man ca. 1 ½ Stunden. Gewiss wäre mit einer Zeigefingerausstellung auch nicht viel gewonnen, dass aber die Wiener Gesera letztlich nur nebenbei und dabei auch noch recht unklar dargestellt wird, ist unverständlich. Anzumerken ist dabei, dass der Massenselbstmord in der Synagoge vielleicht gar nicht stattfand. Es könnte sich um einen literarischen Topos handeln.
 
Entsprechend der Dichotomie des Ensembles am Judenplatz produzierte das JMW mit Gerhard Milchram als Herausgeber zwei Kataloge, einen zum Mahnmal und einem zum Museum zum mittelalterlichen Judentum. Beide Kataloge sind für ein breites Publikum geschrieben und kosten moderate € 11. Die Beiträge sind sehr lesbar geschrieben, vermitteln dabei aber bedeutend mehr Informationen als die SIVIT Texte. Ca. zwei Drittel des Beitrages zur Gemeinde handeln allerdings erneut von Geld, Wucher und Steuern. Im Rahmen der Entstehung des Museums am Judenplatz wurde ein Symposium zum Judentum im Mittelalter abgehalten und der vierte Band des Wiener Jahrbuchs für jüdischen Geschichte, Kultur und Museumswesen wird dem Mittelalter gewidmet sein. Für Schulgruppen ist der Eintritt umsonst und das JMW bietet eigene Vermittlungsprogramme für Kinder an.
 Für das Projekt Judenplatz wurde von der Gemeinde Wien ein Gesamtbudget von € 11,5 Mio. zur Verfügung gestellt, wobei € 5,4 Mio. für den unterirdischen Synagogenschauraum und das Museum verwendet wurden.
 Mit Whitereads unzugänglichem Mahnmal und den unterirdischen Museumsräumen ist Wien um einen Ort der Konzentration und Auseinandersetzung reicher geworden. Das JMW wird dieses Ensemble in Zukunft bespielen und nutzen. Nachbesserungen und Änderungen sind aber noch notwendig, bis die Ausstellung das Niveau des Stammhauses erreicht haben wird.
 

Bibliographie:

Kunsthalle Wien (Hg.): Judenplatz, Wien 1996. Wettbewerb, Mahnmal und Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Naziregimes in Österreich 1938 – 1945 (Wien-Bozen 1996).
Milchram: Gerhard (Hg,): Judenplatz. Ort der Erinnerung (Wien 2000). (Katalog zum Mahnmal)
Milchram: Gerhard (Hg,): Museum Judenplatz zum mittelalterlichen Judentum (Wien 2000). (Katalog zum Museum)
Offe, Sabine: Ausstellungen, Einstellungen, Entstellungen. Jüdische Museen in Deutschland und Österreich (Berlin-Wien: Philo Verlagsgesellschaft, 2000).
Perspektiven Heft 6/7/2000: Judenplatz. Mahnmal – Museum (Wien 2000).
Wiener Jahrbuch für jüdische Geschichte, Kultur & Museumswesen, Band 3: Über Erinnerung. (hrsg. von Karl Albrecht-Weinberger) (Wien 1998). (Themenschwerpunkt Mahnmal)
Wiener Jahrbuch für jüdische Geschichte, Kultur & Museumswesen, Band 4 (Wien 2001). (Themenschwerpunkt Mittelalter)
Wiesenthal, Simon (Hg.): Projekt: Judenplatz Wien. Zur Konstruktion von Erinnerung (Wien: Zsolnay, 2000).




































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